Mara Genschel
»Ich werde mir doch noch auch einen Hut zulegen müssen. Immer diese vielen Redensarten. Mara Genschel gehört zu jener kleiner werdenden Gruppe von Kollegen, die die eigens gemutmaßte Menschenkenntnis irritieren. Ich weiß noch, wie ich von ihrer impulsiven und nonchalanten Art wenig begeistert war 2007. Da setzte wer Thesen über mich an die Lagerfeuerluft; und nur eines war da klar: Du bist jetzt am Zug, Junge! Weißt Du, worüber Du sprichst und schreibst oder schwafelst Du nur? Alle wollen das ja voneinander wissen: Ist das Gegenüber Dampfplauderer oder kompetent? 'Wenn wir über Jemanden umlernen müssen, so rechnen wir ihm die Unbequemlichkeit hart an, die er uns damit macht.' So der Röckenphilosoph. Mara Genschel ist (was immer sie sonst noch ist, noch sein wird) eine junge Dame mit Rückgrat. [An dieser Stelle steht normalerweise ein für besonders aussagekräftig gehaltenes Zitat, möglichst aus dem Zusammenhang gerissen … Lest doch am besten ihren Band Tonbrand Schlaf.] Die Haltung, die Stimme verrät die Dichterin, aber nicht eine aus dem Muséo Romantico, so der Titel eines ihrer Poeme. Schade, dass es so wenige Tonaufnahmen gibt. Es wirkt nichts, was ich von ihr kenne, bedächtig-erwägend, modellierend und strategistisch. Mut. Ich habe sie einmal in der Nähe existentialistischen Kitsches gewähnt. Es ist aber doch so: Die menschelnsten Verse der Menschen sind die Mara Genschelschen. Schapoh, Mamsell!« (Konstantin Ames)
Veröffentlichungen:
Veröffentlichungen:
- Tonbrand Schlaf (Connewitzer Verlagsbuchhandlung, Leipzig 2008)
- Vom Nachtalpenweg (in Zusammenarbeit mit Valeri Scherstjanoi, Hybriden-Verlag, Berlin, 2009)
- Referenzfläche (fortlaufend seit 2012)
- Höhere Vasen (Blog von Mara Genschel)
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KARAWA.NET ERSCHEINT ZWEIMAL JÄHRLICH / ISSN 2192-1954
