Am 15. Oktober, ab 19:50 beginnt in La Rochelle die Poesie-Aktion: »Gedichte schwimmen ins Meer«. Über ein Jahr lang hat der Berliner Dichter Tobias Amslinger dafür poetische Fundstücke aus aller Welt und aus allen Zeiten gesammelt: vom Minnesang bis zum zeitgenössischen Slang der Hip-Hop-Jugendlichen. In der berühmten Hafenstadt an der Atlantikküste wird Amslinger 1.000 zu Papierschiffchen gefaltete Gedichte ins Meer schwimmen lassen. Mit dieser Aktion möchte die Lyrikknappschaft Schöneberg zur poetischen Völkerverständigung beitragen.

Einige Gedicht-Transporter der Aktion können Sie hier vorab bewundern:

Mit einer konzertierten, weltweiten Aktion schlägt die Lyrikknappschaft
am 1. Oktober an verschiedenen Orten in der Welt zu:

1. Die ganz besondere Atmosphäre der mittelalterlichen Hafenstadt La Rochelle an der französischen Atlantikküste dient dem Dichter Tobias Amslinger als Hintergrund für eine Lesung neuer Atlantik-Gedichte aus Berlin. Unter dem Titel »Die Schönheit – ein freudiges Sausen« wird das gesamte poetische Spektrum – von der kleinsten Muschel zur größten Auster – ausgeschlürft werden.
   Treffpunkt: Tour Saint-Nicolas, Beginn: 20:00 Uhr.
   
   
2. Das Verlagshaus J. Frank | Berlin präsentiert in einer langen Lesenacht besondere Stimmen der neuen deutschen Gegenwartsliteratur.

   Ein Gipfeltreffen der besonderen Art! Es lesen Lilly Jäckl, Philipp Weber, Ron Winkler, Lutz Steinbrück, Björn Kuhligk, Asmus Trautsch, Alexander Graeff und als Botschafter der Lyrikknappschaft Norbert Lange.

   Die Veranstaltung beginnt um 21 Uhr in der Z-Bar Berlin Bergstraße 2, Berlin Mitte
   
   

3. Léonce W. Lupette und Ignacio Vázquez stellen um 19:30 Uhr auf der Buchmesse in Berazategui unter dem Titel »hoy, la vida es crónica« den leider toten brasilianischen Dichter, Philosophen, Komponisten, professionellen Alkoholiker und Judoka Paulo Leminski mit einer eigens erarbeiteten Textcollage vor.

   ibrArte 2010 / Feria del libro / Straße 148 und 18 / Berazategui / Argentinien

   Hören Sie Texte wie diesen:

   »ergo sum, aliás, Ego sum Renatus Cartesius, cá perdido, aqui
   presente, neste labirinto de enganos deleitáveis, — vejo o mar, vejo a
   baía e vejo as naus. Vejo mais. Já lá vão anos III me destaquei de
   Europa e a gente civil, lá morituro. Isso de “barbarus — non
   intellegor ulli” — dos exercícios de exílio de Ovídio é comigo. Do
   parque do príncipe, a lentes de luneta, CONTEMPLO A CONSIDERAR
   O CAIS, O MAR, AS NUVENS, OS ENIGMAS E OS PRODÍGIOS DE
   BRASÍLIA.« (aus: Paulo Leminski: Catatau)

4. Zurück in Berlin wird der in Berlin lebende Dichter Ulf Stolterfoht aus seinem Tagebuch lesen, das er als Stadtschreiber in der argentinischen Hafenstadt Bahía Blanca verfasste. Die argentinische Autorin María Negroni liest ihrerseits aus dem Tagebuch, das sie als Stadtschreiberin in Stuttgart geführt hat. Beide werden zudem Einblick geben in ihr literarisches Werk.
   Die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr hier:
   Lettrétage Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin